Nachhaltigkeit im Unternehmen: Welche Ansatzpunkte gibt es?
Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der 2020er-Jahre: Von Politik und Konsumenten gefordert, ist es für Unternehmen mehr denn je notwendig, sich mit Themen wie Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit zu beschäftigen. Auch uns bei Skribble ist nachhaltiges Wirtschaften ein wichtiges Anliegen: Mit der digitalen Unterschrift wollen wir dazu beitragen, Papierverbrauch und Transportwege zu reduzieren. Doch was genau umfasst der Begriff „Nachhaltigkeit“, wie kann Nachhaltigkeit in Unternehmen gezielt vorangetrieben werden und welche Vorteile bringt nachhaltiges Wirtschaften aus Unternehmenssicht? In diesem Beitrag diskutieren wir mögliche Ansatzpunkte.
Nachhaltigkeit: Unternehmen sind in der Verantwortung
Unternehmer in den 2020er-Jahren haben weit mehr als einen Verantwortungsbereich, den es zu managen gilt. Zur Planung, Umsetzung und Überwachung der eigenen Unternehmensstrategie kommt in den letzten Jahren auch immer stärker die ökologische und soziale Verantwortung hinzu.
Der Aussage “Für die Lösung globaler Umweltprobleme sind Unternehmen verantwortlich”, stimmen in Deutschland 36 % der Befragten zu. Laut dieser Umfrage aus dem Jahr 2021 (Statista Global Consumer Survey in Deutschland) sehen Befragte bei Unternehmen noch vor der Regierung die Verantwortung, eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und Umweltprobleme zu lösen.
Diese Umfrage zeigt vor allem eines sehr gut: Nicht nur politische Akteure fordern Unternehmen zum Schutz unserer Umwelt auf, auch die Bevölkerung erwartet dies mehr und mehr. So sind Unternehmen einerseits dem Druck der Bevölkerung und andererseits politischem Druck, zum Beispiel seitens der EU, ausgesetzt.
Und das bedeutet: Unternehmen müssen handeln. Denn wer heutzutage nicht auf nachhaltiges Wirtschaften setzt, verliert schnell den Anschluss an die Konkurrenz. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit in Unternehmen überhaupt und wie wird definiert, ob ein Unternehmen nachhaltig wirtschaftet oder nicht?
Nachhaltigkeit in Unternehmen: eine Definition
Eine häufig genutzte Definition des Begriffs „Nachhaltigkeit“ stammt aus einem Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1987:
Vereinte Nationen, Brundtland-Bericht, 1987Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.
Nachhaltigkeit beschreibt also den bewussten Umgang mit Ressourcen, damit diese auch für nachfolgende Generationen erhalten bleiben.
Das betrifft gleichermaßen aus der Natur stammende Ressourcen (Ökosysteme und Lebewesen) als auch menschliche Ressourcen (Arbeitskraft, Gesundheit und Motivation).
Egal, ob …
- Kinderbetreuung vor Ort,
- optimierte Gebäudeisolierung und effiziente Energienutzung (Wärmepumpe im Keller und Solarzellen auf dem Dach),
- Motivation der Mitarbeitenden zum schonenden Umgang mit Ressourcen (ÖV-Anreize, Recycling, keine Flugreisen, wenig Verpackungsmaterial, E-Tankstellen),
- Bienenhotel, Biodiversitäts-Garten oder Vogelhaus auf dem Firmenareal oder
- Digitalisierungsmaßnahmen, wie z. B. digitale Unterschriften, um Papier oder Arbeitskraft sparen –
… das Ziel aller Maßnahmen ist es, so ressourcenschonend wie möglich zu handeln. Auf Unternehmen bezogen kann das je nach Größe, Branche und Geschäftsmodell etwas anderes bedeuten. So stellen sich im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit beispielsweise folgende Fragen:
- Kann ein Handelsunternehmen, das Produkte vor allem online vertreibt, garantieren, dass die Herstellung und die Lieferketten der angebotenen Produkte CO₂-neutral sind?
- Kann ein Spielzeughersteller garantieren, dass bei der Produktion keine Abfälle und Giftstoffe in Abwässer und Böden gelangen?
- Können Unternehmen allgemein sicherstellen, dass alle Geschäftsbeziehungen gepflegt und abgewickelt werden, ohne dafür auf Flugreisen angewiesen zu sein?
- Kann ein Kommunalbetrieb garantieren, dass weder Abwasser noch die Art der Energiegewinnung unseren Böden, unserer Luft oder unserer Gesundheit schaden?
Was zeichnet Nachhaltigkeit im Unternehmen aus?
Was man an den Beispielen oben gut erkennen kann ist: Ansätze, die in der Theorie gut klingen, sind in der Praxis nicht 1:1 auf jedes Unternehmen anwendbar. Deshalb gibt es im Grunde mehrere Aspekte, die zeigen, ob Unternehmen nachhaltig wirtschaften. Folgende Definitionen sind dabei möglich:
- nachhaltiger als die Konkurrenz innerhalb der Branche zu agieren
- ausschließlich nachhaltige Produkte zu produzieren
- auf nachhaltige Produktion oder Lieferketten zu setzen
- das Unternehmen mit nachhaltiger Energie zu versorgen
- den eigenen CO₂-Ausstoß zu kompensieren, indem nachhaltige Projekte gefördert oder Bäume gepflanzt werden
- Mitarbeitende für das Thema Nachhaltigkeit zu begeistern
- u. v. m.
Dabei wird deutlich: Die Frage, obein Unternehmen zu 100 Prozent nachhaltig wirtschaftet, ist schwer zu beantworten. Klar ist aber, dass Unternehmen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können, um unsere Welt Stück für Stück nachhaltiger zu gestalten.
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales
Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur die Umwelt zu schützen, sondern bezieht sich auch auf soziale und wirtschaftliche Aspekte. Bereits im Jahr 1997 hat die EU im Vertrag von Amsterdam drei Säulen formuliert, die zusammen wirklich nachhaltiges Agieren abbilden sollen.
Die drei Säulen sind auch unter dem Namen ESG-Kriterien bekannt. Diese Abkürzung steht für die nachhaltigkeitsbezogenen Verantwortungsbereiche von Unternehmen: environmental, social and governance.
Sie gehen Hand in Hand mit den 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030. Die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) richten sich dabei an alle Akteure, die in einem System involviert sind: an Regierungen, die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft sowie an die Wissenschaft.
1. Ökologische Nachhaltigkeit
Hier geht es vor allem um Schonung und Erhalt der natürlichen Umwelt. Nachhaltige Unternehmen achten in diesem Punkt darauf, möglichst nur nachwachsende Rohstoffe zu verwenden und das Nachwachsen eben dieser zu fördern. Darüber steht das Thema erneuerbare Energien und Prozessoptimierung sowie Energieeffizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Zentrum.
2. Soziale Nachhaltigkeit
Nachhaltige Unternehmen übernehmen selbstverständlich auch soziale Verantwortung. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen auch in der gesamten Lieferkette, das Bekämpfen von Armut auf nationaler oder internationaler Ebene und die aktive Wertschätzung von Mitarbeitenden sind Werte, die hochgehalten werden. Zudem sind Chancengleichheit, mentale wie körperliche Gesundheit, Diversity und eine gelebte Work-Life-Balance ebenso Teil von sozialer Nachhaltigkeit.
3. Ökonomische Nachhaltigkeit
Das Streben nach Nachhaltigkeit schließt das Erwirtschaften von Gewinnen nicht aus – im Gegenteil: Damit ein privates Unternehmen weiter bestehen kann, muss es auch rentabel sein. Aber nachhaltige Unternehmen sind in der Regel nicht ausschließlich profitorientiert, sondern arbeiten unter der Voraussetzung, nachfolgenden Generationen Lebensqualität zu ermöglichen. Der Gewinn steht hier nicht an erster Stelle, sondern ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Wirtschaften.
So fördern Sie Nachhaltigkeit im Unternehmen: konkrete Maßnahmen
Als Grundlage gehen wir davon aus, dass nachhaltige Unternehmen solche sind,
die …
- versuchen, sich der Ressourcenneutralität zu nähern und
- zu einer nachhaltigen Entwicklung innerhalb unserer Gesellschaft beitragen.
Um diese Maßnahmen in die Tat umzusetzen, sollte jedes Unternehmen eine konkrete Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln, die konkrete Ziele formuliert, welche zur Branche passen und praxistauglich sind. Dafür sind im Grunde 3 Schritte notwendig:
- Eine Ist-Analyse: Gibt es konkrete Maßnahmen, die im Unternehmen bereits umgesetzt werden?
- Eine Konzepterstellung: Welche Maßnahmen passen zum Unternehmen? Was ist realistisch umsetzbar? Es werden weitere Maßnahmen bestimmt und eingeführt sowie konkrete Ziele festgelegt, die in einem bestimmten Zeitraum realisiert werden sollen.
- Eine Überwachung und Optimierung der Maßnahmen: Welche Maßnahmen wurden in der dafür veranschlagten Zeit umgesetzt und haben sie zur Nachhaltigkeit im Unternehmen beigetragen? Falls nicht , dann sollte an den passenden Stellen optimiert oder neue Maßnahmen eingeführt werden.
Doch welche Ansatzpunkte bieten sich in der Praxis an, um die Nachhaltigkeit in Unternehmen voranzutreiben?
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Geschäfte
Lieferkette prüfen (nachhaltige Zulieferer), Kooperation mit sozialen Unternehmen
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Mitarbeiter
Teilzeitarbeit, Ticket für den ÖPNV, Kantine mit vegetarischer Option
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Energiebilanz
Ökostrom, Wärmedämmung, stromfressende Geräte austauschen
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Ressourcen
Homeoffice, unnötige Geschäftsreisen vermeiden, digital statt mit Papier arbeiten
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CO2 -Fußabdruck
CO₂-Emissionen verringern und kompensieren, Reisen mit der Bahn fördern, E-Ladestation
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Thema ansprechen
Nachhaltigkeit thematisieren & im Unternehmen aufnehmen, Anreize schaffen
Diese Maßnahmen müssen für jedes Unternehmen individuell betrachtet werden. Nicht alle sind immer umsetzbar, jedoch findet sich für jede Branche der ein oder andere sinnvolle Zugang.
Nachhaltigkeit im Büro: kleine Schritte mit großer Wirkung
Viele Abteilungen im Unternehmen, wie zum Beispiel die Buchhaltung oder die Marketingabteilung, agieren in eigenen Systemen mit eigenen Ressourcen. Die Abteilungen selbst können dabei mit kleinen, aber konkreten Maßnahmen dazu beitragen, das Unternehmen im Gesamten nachhaltiger zu gestalten:
- Optimieren Sie die Büroräumlichkeiten energieeffizient und minimieren Sie die Anzahl Arbeitsplätze.
- Stellen Sie Recycling-Behälter zur Verfügung.
- Geben Sie Ihren Mitarbeitenden Anreize, sich selber nachhaltig zu verhalten, z. B. den öffentlichen Verkehrzu nutzen oder Sport zu treiben
- Fördern Sie eine “New Work” Arbeitskultur, indem Sie Ihren Mitarbeitenden Freiheiten in Bezug auf Arbeitspensum, -ort und -zeit gewähren.
- Verzichten Sie auf Papier, wo möglich, und nutzen Softwarelösungen für elektronische Signaturen oder digitales Vertragsmanagement.
- Stellen Sie Bio-Obst als Snack zur Verfügung.
- Stellen Sie ergonomische Tische und Stühle bereit.
- Investieren Sie in Steckerleisten, die Geräte nach Feierabend komplett vom Netz nehmen.
Das papierlose Büro mit digitalem Vertragsmanagement und elektronischer Signatur, die ohne Geschäftsreise an jedem Ort funktionieren, das Arbeiten vom Homeoffice aus und Maßnahmen für die Förderung der Mitarbeitergesundheit: Das ist alles keine Zukunftsmusik.
Ganz im Gegenteil: Viele Unternehmen, Start-ups und auch große Konzerne haben den Zeitgeist nicht nur erkannt, sondern auch die Sinnhaftigkeit dahinter verstanden. Gerade durch die fortschreitende Digitalisierung eröffnen sich hier neue Möglichkeiten. Wir von Skribble wollen z. B. mit einer bequemen, sicheren E-Signatur-Lösung dazu beitragen, dass Unternehmen der Umstieg auf digitale, papierfreie Unterschriften leichter fällt.
Vorteile einer durchdachten Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen
Von gelebter Nachhaltigkeit im Unternehmen profitieren nicht nur die Umwelt und Mitarbeitende, auch für das Unternehmen selbst ergeben sich häufig Vorteile. Dazu zählen beispielsweise mehr Effizienz, die Verbesserung des Unternehmensimages und auch größere Chancen bei der Rekrutierung junger Mitarbeitender.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Maßnahmen zur Förderung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Unternehmen sowie geschäftlicher Erfolg schließen sich nicht aus. Und nicht nur das: Seit den 2020er-Jahren kommt niemand mehr an einer Nachhaltigkeitsstrategie vorbei. Unternehmen, die diesen Zeitgeist ignorieren, werden früher oder später von ihrer Konkurrenz überholt werden.
Nachhaltige Unternehmen: Beispiele aus Deutschland
Als Beleg dafür, dass Nachhaltigkeit und Unternehmenserfolg Hand in Hand gehen können, lässt sich z. B. der deutsche Nachhaltigkeitspreis heranziehen. Eine Expertenjury unter der Leitung von Umweltwissenschaftler Günther Bachmann prämiert regelmäßig die nachhaltigsten Unternehmen, Städte sowie Bau- und Forschungsprojekte.
Die Gewinner der letzten Preisverleihung (2021) in den verschiedenen Unternehmenskategorien:
- Transformationsfeld Klima: Schneider Electric, Green IT Systemhaus
- Transformationsfeld Ressourcen: Kärcher
- Transformationsfeld Biodiversität: Primavera
- Transformationsfeld Gesellschaft: Sonett Reinigungsmittel
Bekannte Namen wie Schneider Electric (Jahresumsatz 2021: 28,91 Milliarden Euro) und Kärcher (Jahresumsatz 2021: 2,68 Milliarden Euro) zeigen: Nachhaltigkeit und Umsatz lassen sich sehr wohl miteinander vereinen.
Nachhaltigkeit: Unternehmen sind gefordert
Regierungen weltweit, die Zivilgesellschaft, die Wissenschaft und die Privatwirtschaft müssen an einem Strang ziehen, damit unsere Enkelkinder eine Welt vorfinden, die lebenswert ist. Das bedeutet: Auch im privaten Sektor werden Themen wie Umweltschutz und Soziales immer wichtiger. Nachhaltigkeit im Unternehmen umzusetzen, kann dabei von kleinen Maßnahmen, etwa digitalem Vertragsmanagement oder vegetarischer Kantine, bis hin zu gravierenden Änderungen, etwa einer strategischen Neuausrichtung, reichen. Mit der Bereitstellung praktikabler E-Signatur-Lösungen wollen wir bei Skribble diesen Prozess unterstützen.
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